Zeitungsbericht (png, 343 Kb) (nicht ganz ernst gemeint...)
Last man standing !
Gegen Ende des Jahres finden sich die kampferprobten Recken des Flörsheimer Traditionsvereins zum Weihnachtsblitzturnier ein. Dieses Jahr meldeten gleich 17 Spieler ihren Anspruch auf den begehrten Titel an.
Unter den Favoriten zum dritten Mal hintereinander der bärenstarke Blitzer des Griesheimer Bundesligavereins aus Griesheim (DA) – Markus Nothnagel (auf Playchess.com unter dem Synonym „Hessenmonster“ gefürchtet). Ansonsten läßt sich der Kreis der möglichen Titelaspiranten auf den „Dauergewinner“ Wolfgang Ruppert und vielleicht noch (mit etwas Glück) Markus Lahr und Alexander Stegmaier reduzieren.
Der Rest der Truppe sorgt für Stimmung in der Bude und liefert Punkte an die Oligarchen.
Vor dem Turnier wurde noch für das leibliche Wohl gesorgt und die Raubtiere mit reichlich Knabberzeug, Limo und literweise Bier gefüttert. Als Novum wurde dieses Jahr der Zeitmodus 3 Minuten Plus 2 Sekunden Inkrement durch Abstimmung gegenüber dem traditionellen 5 Minuten ausgewählt. Dann pünktlich um 20:30 Uhr läutete Turnierleiter Beck die erste Runde ein.
Normalerweise ist Schach ja ein Denksport und man kann während eines Turnierspiels eine Nadel auf den Boden fallen hören. Nicht aber beim Weihnachtsblitzen der schachverrückten Flörsheimer – da geht es ab wie beim Dart bzw. beim Fußball. Es wird gebrüllt, gezetert, die Figuren fliegen im hohen Bogen und es fließt der Met in Strömen.
Alleine die am Schachbrett kreierten Sprüche würden jedem Kreativdirektor einer Werbeagentur ins Verzücken versetzen. Ein Beispiel: „Das Spiel hing am seidelnen Faden“! (Autor leider Unbekannt) – ein sensationelles Wortspiel! Das Wort des Jahres wird aber „Turniersiegerbesieger“ von Alexander Stegmaier – welcher den Sieg gegen Wolfgang Ruppert nicht nur lautstark kolportiert sondern auch noch kreativ verewigt (das T-Shirt ist bereits in Druck!)
Und in der Tat hing das Turnier am „seidelnen“ Faden. Wolfgang Ruppert, Markus Nothnagel und dicht dahinter Markus Lahr lagen bis zum Ende Kopf an Kopf im Rennen um den Titel. Im direkten Vergleich macht Wolfgang der Fürchterliche (der Bruce Willis des Schachs!!) jedoch keine Gefangenen und knöpft sowohl dem Hessenmonster (Markus Nothnagel) und Maggus (Markus Lahr) einen vollen Punkt ab. Das erweist sich am Ende als entscheidend, Wolfgang gewinnt einen halben Punkt vor dem diesmal relativ nüchternen Nothnagel, der wiederum Markus Lahr mit einem „Halben“ auf Platz 3 verweist.
Gewinner der Fresskörbe: Ruppert (1.), Nothnagel (2., aber durch Losentscheid), Weber (als Spende vom 2., da bester Jugendlicher)
Positive Überraschungen
Michael Budde: ein hervorragender vierter Platz, hatte sogar noch Pech, weil er einigen Partien
klar auf Gewinn stehend in letzter Sekunde noch verzockt hat.
Samuel Weber: das Gleiche gilt für unseren Youngster Samuel, der locker noch Dritter hätte werden
können
Kai Hübner: aufstrebender Spieler der 3. Mannschaft, der sich mit 7 aus 16 gleichauf mit Spielern
der ersten und zweiten Mannschaft einreiht – super Leistung!!
Low Performers
Wahid Jamali: der frisch gebackene Papa eines zweiten Kindes überzeugte an dem Abend durch
kreatives Trash-Talking und emotionale Gesten nach den wenigen Siegen – ist
ansonsten immer im oberen Drittel dabei
Edgar Winand: „Fast Eddy“ war auch an diesem Abend „fast“ – fast tired! Er spielte zwar wie
gewohnt stark, kam gar nicht mit dem inkrementellen Modus klar und verlor reihenweise gute
Stellungen ohne Not auf Zeit.
Respekt verdient
Tim Krone: nie die gute Laune verloren und bis zum Ende durchgehalten
Rolf Mayer: trotz Kopfschmerzen bis zur Mitte des doch sehr lauten Turniers durchgehalten
Haytham Abdul Hai: syrische Frohnatur, der zum ersten Mal in seinem Leben an einem Blitzturnier
teilgenommen hat und die unvermeidlichen Niederlagen wie ein Mann ertragen hat
Impessionen:
v.l.n.r:
Tim Krone, Dominik Schwarz, Michael Budde (Buddi), Luis Kuhn, Markus Lahr (Maggus), Samuel Weber (Billy the Kid), Andrea Weber (Opfer-Andy), Markus Nothnagel (Hessenmonster!), Haytham Abdul Hai (unten), Wahid Jamali (the afghanian goat), Thomas Seidel, Alexander Stegmaier, Edgar Winand (Fast Eddy), Kai Hübner
Links vorne Wahid (noch hat er zu lachen) – gegenüber Kai (der am Ende lacht)
Der Meister analysiert, Hessenmonster (links stehend) und Buddi („Händ‘n de Tasch“) und Maggus (Markus Lahr – the men in blue) verfolgen staunend dem Geschehen