10 Jahre Landesklasse Süd, und das Schiff ist nicht nur nicht gekentert
(obwohl es einige Male kurz davor war...), mittlerweile bewegt es sich
in stabilem Fahrwasser. Bei dem Spiel im Haifischbecken und lt. dem "Orakel"
geht Gernsheim als Favorit ins Rennen. Nachdem von der Flörsheimer ersten
Mannschaft noch ein Foto
geschossen wurde, geht es an den Brettern auch gleich heiss her. Als
erstes wird Michael Beck geangelt: ein Springeropfer entfaltet die weisse
Initiative und das schwarze Schiff sinkt im Sturm.
Bis zu den nächsten Entscheidungen dauert es jetzt etwas. Markus Lahr hat
eingangs des Mittelspiels bereits einen Fisch (=Bauer) gefangen, und der
Gegner will sich von der Angel losreissen. Das gelingt aber nicht, kostet
noch einen Fisch und anschliessend kommt der grosse Fang. Die See bei
Christian Specht bleibt ruhig und das Remisangebot des Gegners wird
angenommen. Bei punktemässigem Gleichstand angelt sich das Läuferpaar von
Thomas Mussler erst positionelle Vorteile und im Turmendspiel dann den
vollen Punkt zum 2,5:1,5 für Flörsheim.
Das sollten aber auch die am besten gespielten Flörsheimer Partien sein
(nicht wegen des Ergebnisses...), bei den anderen Spielern war die See
wesentlich rauer. Andreas Weber opfert theoriegemäss einen Bauern, aber mit
dem Weiterangeln hapert es etwas. Und das sogar so stark, dass der
Flörsheimer Angler baden geht. Die nächste kalte Dusche erlebt
Wolfgang Ruppert, aber von aussen betrachtet war auch hier der weisse
Spieler eigentlich schon am Haken. Im Endspiel Dame gegen zwei Türme gehen
dem Weissen zuviele Fische ins Netz und der Freischwimmer auf dem Feld f7
hilft mit den König zu angeln. Wahid Jamali verliert bei ruhiger See einen
Fisch, anschliessend segelt die Stellung in die falsche Richtung. Und später
findet der Gegner die Route zum Matthafen. Neuzugang Michael
Budde will den Gegner mittels einer "Kombi" direkt an Land ziehen,
verheddert sich aber wohl irgendwo und findet sich im Endspiel Turm und fünf
Bauern gegen Turm, Springer und drei Bauern wieder. Nachdem das Endergebnis
des Mannschaftskampfs in klarer Sicht ist, steuert diese Begegnung den
Remishafen an
Wie sagt eine Weisheit aus dem Pokerspiel ? "If you can't see a fish, you
are the fish" (auf deutsch: "Wenn Du keinen schlechten Spieler sehen kannst,
bist Du der schlechte Spieler"). Sicher ist Lorsch eher als Hai im
Schwimmbecken der Landesklasse anzusehen, aber der Spielverlauf an den
einzelnen Brettern lässt kaum erahnen, dass Flörsheim so einfach nass
gemacht wird...
Der Reihe nach: nach rund zweieinhalb Stunden Spielzeit sieht man weitgehend
ausgeglichene Spiele, nur bei Lahr und Jamali kann man positionelle Vorteile
erkennen. Dann verliert Beck die Übersicht und die Partie zum 1:0 für
Lorsch. Jamali erspielt einen Freibauern und die verbleibenden Figuren Dame
und Turm gehen beiderseits gegen den jeweiligen gegnerischen König vor.
Genau hier unterläuft dem Weissen ein Fehler und der falsche König geht ins
Netz. Macht 2:0 für Lorsch. Andreas Weber verliert aufgrund einer Gabel die
Qualität und später im Endspiel auch die Partie. Beim 3:0 schwimmen
Flörsheim in punkto Unentschieden oder Gesamtsieg also die Felle davon...
Markus Lahr macht den gegnerischen Läufer am Königsflügel zum Angriffsziel,
erzwingt positionelle Vorteile und angelt sich in gegnerischer Zeitnot den
gegnerischen König. Samuel Weber konnte im Mittelspiel mit ungleichen
Läufern sicher auch stärker agieren, hält die Partie aber Remis. Christian
Specht hat es mit einer ungewöhnlichen Materialverteilung zu tun und steht
von aussen betrachtet auf Remiskurs. Aber wie sagte mal jemand ?
"Entscheidend ist, was hinten rauskommt". Im konkreten Fall ein weiterer
Punkt für Flörsheim zum 3,5:2,5. Wolfgang Ruppert bekommt das Boot am
Damenflügel irgendwie nicht flott und der Gegner bläst am Königsflügel zum
Sturmangriff. In Zeitnot bekommt das schwarze Schiff dann Schlagseite und
sinkt. Die längste Partie des Tages sieht ein Turmendspiel mit
Minusbauern auf der weissen Seite, aber angesichts des Spielstands wird
Remis vereinbart.
Im Vorfeld dieser Begegnung geht es mit der Vorbereitung schon damit los,
dass einige Spieler durch ihre Erscheinung den Gegner das Fürchten lehren
wollen: Beweisfoto
Am Spieltag selbst lehrt einen das Zuschauen an einigen Brettern -zu
späterer Spielphase- dann auch das ebengenannte Fürchten....
Als erstes erobert Wahid Jamali einen Zentralbauern, muss dafür aber -mit
schlechter entwickelter Stellung- einen massiven Druck des Gegners auf den
Zentrallinien aushalten. Währenddessen geht es an den anderen Brettern
gemächlicher zu: Wolfgang Ruppert versucht seine gute Stellung weiter zu
verdichten, Christian Specht steht äusserlich unverdächtig, Markus Lahr
richtet sich auf eine längere Partie ein, Andreas Weber baut Druck am
Damenflügel auf, Michael Budde und Edgar Winand spielen nach Plan, und
Michael Beck steht auch nicht schlechter.
Als erstes (und schnellstes) verliert Jamali mit Mehrmaterial den Überblick
und den vollen Punkt. Weber kann die gegnerische Verteidigung wohl nicht
gefährden und beendet die Partie durch Zugwiederholung. Als nächstes
steuert Beck einen halben Punkt bei. Specht unterschätzt wohl eine
gegnerische Parade und verliert Material. Im Endspiel mit Qualität weniger
dann auch die Partie.
Langsam ist zu be"fürcht"en, das Flörsheim verliert, immerhin sieht es an
den anderen Brettern auch nicht mehr gut aus: Winand und Lahr haben ein
Bauernminus, Ruppert und Budde kommen nicht richtig voran. Lahr verliert
durch einen Bauernschach entscheidendes Material, Ruppert spielt mit Turm
und zwei Mehrbauern gegen Turm und Läufer, Budde steht gut (aber wohl nicht
zwingend gewonnen) und Winand hält die Stellung am Königsflügel. Trotz aller
Anstrengungen enden diese Begegnungen nach weitgehender Ausschöpfung der
Spielzeit mit Remis und damit 2,5:5,5 für Flörsheim.
Weihnachten steht vor der Tür und es kommt angesichts des Abstiegskampfs
keine Stimmung auf. Statt eines Wintertraums, begrüßt uns jeden Morgen
nerviges Schmuddelwetter. (Nebenbei: die externe Zitationsquelle
einiger Sätze dieses Berichts hat mit Schach nichts zu tun...). Mitte
Dezember kommt dann die Bescherung. Zwar nicht vom Weihnachtsmann, sondern
von den starken Gegnern aus Frankfurt-West. Als taktische Überlegung wird
ein Brettertausch veranlasst. Bei der Begegnung selbst schenken sich einige
Spieler nichts (nicht mal ein Remisangebot), während andere mit
Materialgeschenken freizügiger sind.
Wie zu erwarten sind die Frankfurter solide Spieler, die sich nicht "einfach
so" umhauen lassen. Dementsprechend lange dauern einige Begegnungen und
arten in längere Sitzungen aus.
Die ersten Schläge mit der Rute kassiert Thomas Mussler, der den Gegner am
Damenflügel zu stark zu Wort kommen lässt und nach Materialverlust war der
Spuk vorbei. Als Ausgleich verwandelt Wahid Jamali ein Bauerngeschenk im
Endspiel schliesslich zum vollen Punkt. Ein unverdientes Weihnachtsgeschenk
erhält Andreas Weber, der nach Materialopfern (Kenner der Materie würden
wohl -verluste schreiben...) der Strafe durch die Rute entgeht und ein Remis
durch Dauerschach erzielt.
Christian Specht kassiert einen Zentralbauern und nimmt zu dessen Deckung
eine merkwürdig aussehende Stellung in Kauf. Der Gegner wehrt sich aber auch
erfindungsreich und Knecht Ruprecht bestraft den Falschen: der Schwarze
erzielt ein Remis durch Dauerschach auf der zweiten Reihe. Damit steht
es bisher 2:2.
Markus Lahr riskiert zwecks Materialgewinn einen Doppelbauern, der sich
schwer verteidigen lässt, und auch dieser Gegner verteidigt sich zäh. Das
Rentier (=Springer) auf dem Feld c5 erzielt dann einen Qualitätsgewinn. Das
Hauptproblem der schwarzen Gewinnanstrengungen sollte dann der verbleibende
Läufer des Weissen sein. Im Endspiel kommt es auch hier zu einem
unverdienten Punktegeschenk: der Gegner zieht Lg3-e5 (statt Le3-f4) und geht
gegen 18.40 Uhr dann an einem Turmschach mit Materialgewinn zugrunde.
Wolfgang Ruppert bekommt die Schläge mit der Rute auch zu hart zu spüren,
verliert insgesamt zwei Bauern und im Endspiel dann die Partie. Tendenziell
kann die Begegnung 4:4 ausgehen, oberflächlich betrachtet steht Michael
Budde im Springerendspiel nicht auf Verlust und Michael Beck lässt -trotz
Qualitätsgewinn- auch einige bessere Gewinnideen aus. Der Gegner von Budde
will das Remisangebot nicht annehmen, nach Tausch des letzten Bauern ist
aber auch hier die Schneeschmelze eingetreten. Beck bedrängt den
gegnerischen König mit der Rute in Form von zwei Türmen und Mattdrohungen,
die dann durchschlagen sollten... Damit hat Flörsheim die "rote
Laterne" in der Tabelle der Landesklasse an König Nied abgegeben.
"Frohe Weihnachten" kommt einem auch beim Studieren der Ergebnisse der
anderen Flörsheimer Mannschaften in den Sinn:
Wie sagte ein bekannter Schachspieler so schön ? "Not my fault that my
opponent sometimes plays so badly." (zur Quelle auf Twitter
)
Es ist aber auch ein Zeichen von Spielstärke, gegnerische Fehler als solche
zu erkennen und auszunutzen...
Ausgenutzte Fehler gibt es im Spiel gegen Bad Soden dann aber auch
reichlich. "Edeljoker" Jürgen Nuffer nutzt einen Bauernzug des Gegners,
welcher den Königsflügel lockert, zum vollen Punkt. Thomas Mussler und der
Gegner spielen friedfertiger und vereinbaren kurz nach der Eröffnung
Remis. Wesentlich blutrünstiger geht es da in den Partien von Weber,
Winand und Lahr zu: Weber opfert (korrekterweise) einen Springer, spielt
aber ungenau weiter und bricht mit dem Angriff nicht durch, Winand setzt die
Stellung im Endspiel unter Feuer (allerdings entpuppt sich selbiges bei
genauer Verteidigung als Strohfeuer), Lahr gewinnt erst einen Bauern und der
Gegner veropfert sich dann auch noch: Stellung
vor Sg1-h3 (weiter mit ...Se5xf3; ef - Dxf3; Db3xf7+ Kd8)
Knapp acht Züge später taxiert Lahr dann den vollen Punkt. In der
Zwischenzeit verliert Weber immer mehr Material und kapituliert.
Ein kurzer Überblick über die verbleibenden Partien: Ruppert steht gut und
versucht den Einzelbauern auf d4 anzugreifen und zu erobern, das Winand'sche
Feuer verlischt immer mehr, Wahid Jamali gewinnt durch taktische Tricks im
Schwerfigurenendspiel zwei Bauern, und Michael Beck scheint die Stellung
halten zu können.
Winand und Gegner stehen schliesslich mit König und je einem Bauern im
Endspiel und vereinbaren Remis. Jamali verwandelt den Freibauern zum vollen
Punkt. Ruppert und Beck lassen sich bis zum Endergebnis Zeit. Ersterer kann
seinen Mehrbauern zum Gewinn verwerten während Letzterer in Zeitnot durch
Mattdrohungen bedingt die Kapitulationsfahne schwingt. In der nachträglichen
Analyse stellt sich aber heraus, dass auch hier ein voller Punkt für
Flörsheim drin war: Partiestellung
Veenstra-Beck (Ta2+ ; Ke3 - Th3+ gefolgt von Sd4)
Damit steht es 5:3 und Flörsheim scheint die Abstiegsgefahr gebannt zu
haben, zumindest sieht das Orakel "nur" noch 34 Prozent
Abstiegswahrscheinlichkeit..
Die Temperaturen steigen, so das die Eichhörnchen wohl aus der Winterruhe
und die Flörsheimer aus dem Winterschlaf der ersten drei Runden
herauskommen. Nach der Eichhörnchen-Methode arbeiten sich die Flörsheimer
auch in der Tabelle hoch: statt Nüsschen sammelt man aber Pünktchen für
Pünktchen gegen den Abstieg...
Harte Nüsse gibt es genug zu knacken, die DWZ-mässig härteste davon bekommt
Andreas Weber vorgesetzt: der Gegner an Brett acht verfügt über 2172 ELO.
Manch ein Beobachter denkt nach der Fesselungsaktion mit Db6-g6, dass "die
Nuss geknackt ist" und verbucht innerlich einen ganzen Punkt für Flörsheim.
Aber der Gegner findet einen Zwischenzug nach dem anderen, wonach später ein
remisliches Endspiel entsteht. Michael Budde steht gut, aber auch dieser
Gegner erweist sich als harte Nuss. Im Gegenteil knackt dieser dann die
weisse Stellung zum 1,5:0,5 für Darmstadt. Christian Specht bekommt auch
harte Nüsse vorgesetzt, und in Zeitnot wird die schwarze Königsstellung
geknackt. Thomas Mussler spielt solide (auch wenn die Rezeptur wohl nicht
nach jedermanns Geschmack ist) und erzielt im Endspiel ein Remis.
Ein kurzer Überblick über die laufenden Spiele: Wahid Jamali und Markus Lahr
stehen solide, Michael Beck hat eine Figur für drei Bauern erspielt und
Wolfgang Ruppert hat ein Nüsschen (=Bauer) erobert. Sicher hätte Lahr
eingangs des Mittelspiels die Nuss auf dem Feld h4 schlagen können, fürchtet
sich aber wohl nicht zu Unrecht das es dann am Königsflügel "auf die Nuss"
gibt. Stattdessen wird solide weitergespielt. Jamali erzielt das nächste
Remis. In einer wilden Zeitnotschlacht setzt Ruppert dem Gegner harte Nüsse
vor, erzielt Vorteile und den ersten vollen Punkt für Flörsheim. Becks
Läufer auf dem Feld d5 gibt dem Gegner zu harte Nüsse zum Knacken und in
Verbindung mit den Türmen wird die weisse Königsstellung durch Mattdrohungen
geknackt. Die Stellung in der verbleibenden Begegnung ist auch schwer zu
knacken, worauf Remis vereinbart wird.
Mit dem 4:4 ist Flörsheim einen Platz höher in der Landesklasse Süd. Bericht
von Echo Online
Flörsheim
1 - Freibauer Mörlenbach-Birkenau 2 5:3
Mit den weiter steigenden Temperaturen mehren sich auch die Sonnenstunden
und damit auch die Zeit um Licht auf die Flörsheimer Partien zu werfen.
Vorab werden auch andere Partien beleuchtet, z.B. Vachier-Lagrave -
Tomashevsky: Matt in 55 Zügen nach 68. Ta1, siehe die Tweets
(extern) von
Smerdon und Europe-Echecs
Für ein Matt in 55 Zügen hat es in der Begegnung Flörsheim gegen Mörlenbach
wohl nicht gereicht, es ist beim Betrachten der Partien aber auch gar nicht
nötig. In keiner Begegnung ist es (anfangs) so dunkel, dass man den
Partieverlust fürchten muss. Das erste Remis sieht Lukas Platt, gefolgt von
Markus Lahr, der keinen Weg zum Verbessern und Gewinnen der Stellung sieht.
Einen Schatten gibt es dann doch: Michael Beck -nebenbei bemerkt: der
einzigste Flörsheimer Spieler dieses Tages, der am Brett verliert- gestattet
dem Gegner einen Königsangriff und anschliessend gehen am Königsflügel die
Lichter aus. Wahid Jamali spielt solide und erzielt im Turmendspiel das
dritte Remis.
Eine Partie verloren, dreimal Unentschieden und trotzdem steht Flörsheim auf
der Sonnenseite: Wolfgang Ruppert nutzt eine Eröffnungsungenauigkeit des
Gegners um diesem einen Schatten in Form eines Doppelbauern zu überlassen.
Michael Budde (mit besserer Stellung) gewinnt Material und sieht in punkto
Gewinn Licht am Ende des Tunnels. Thomas Mussler setzt auch zum Angriff an
den gegnerischen König an und Andreas Weber kann wohl auch mehr aus der
Stellung herausholen.
Als erstes akzeptiert Weber das Remisangebot des Gegners. Budde erreicht das
Ende des Tunnels und erzielt den ersten vollen Punkt für Flörsheim. Ruppert
beleuchtet -nach Materialgewinn und in Zeitnot- die Residenz des weissen
Königs so stark, dass der nächste Punkt fällig wird. Den letzten Punkt sieht
Mussler um 17.50 Uhr (also noch vor Sonnenuntergang), dessen Mehrturm den
Weg zum Gewinn aufblitzen lässt.
Flörsheim
1 - Sfr. 1932 Kelkheim 1 3:5
"Egal, ob die Katze schwarz oder weiß ist. Hauptsache sie fängt Mäuse"
(Quelle: Handelsblatt Morning Briefing vom 16. März 2015). Immerhin
versteht sich eine Katze auf ihr Handwerk...
Bei der Begegnung selbst werden nur Mäuse (=Bauern) gejagt, saftigere Beute
fällt eher selten ab. Allerdings spielt Flörsheim mit einem Mann
weniger und verliert an Brett 1 kampflos. Die restlichen Spiele
gestalten sich dafür teilweise umso aufregender. Die ungewöhnlichste
Beuteverteilung hat Thomas Mussler zu verzeichnen: Springer und Läufer gegen
Turm und Maus. Michael Budde fängt eine Maus und verdichtet diesen Vorteil.
Eingangs des Mittelspiels verliert Wolfgang Ruppert durch einen Fehlzug zwei
Mäuse an die schwarze Katze und setzt auf Angriff am Damenflügel. Die am
Königsflügel überzähligen schwarzen Mäuse rennen in der Zwischenzeit
bedrohlich Richtung weisser König...
Als erstes beendet Mussler seine Partie mit Remis im Endspiel Turm und 3
Mäuse gegen Läufer und Springer und 2 Mäusen. Andreas Weber spielt von
Anfang an mit einer Maus weniger und kommt irgendwie nicht zum Fangen
weiterer Beute. Im Gegenteil gehen weitere weisse Mäuse vom Brett und damit
kommt der nächste Verlustpunkt. Budde jagt weiterhin erfolgreich nach Beute
und krallt sich den ersten vollen Punkt für Flörsheim. Ruppert verliert eine
saftige Beute (=Turm) und dringt mit dem Königsangriff nicht durch. Hier
beendet ein Damentausch die Partie im Kelkheimer Sinne.
Michael Beck jagt nur kleine Mäuse, aber das mit Erfolg: eine Springergabel
fängt dicke Beute und den vollen Punkt.. Wahid Jamali versucht sich auch an
der Mäusejagd, kommt aber wohl kaum über die Remisbreite hinaus. Im Endspiel
Läufer gegen Springer kommt es zum Remisschluss. Markus Lahr pirscht sich
mit dem Königsangriff wohl nicht richtig an, verliert durch riskantes Spiel
eine Maus und verspürt die Krallen der weissen Katze zum 5:3 für Kelkheim.
Mit einer Abstiegswahrscheinlichkeit von 14 Prozent ist im
ungünstigsten Fall also alles "für die Katz": zum
Orakel
Ein Ergebnis x zu 5 taucht auch in den anderen Ergebnissen dieses
Spieltages auf:
Als Vorabinformation einige Änderungen in der Bedenkzeitregelung für die
Saison 2015/16: Link
beim Hessischen Schachverband (kurz: "(..)100 Minuten für 40 Züge,
danach 50 Minuten für den Rest der Partie mit einem Inkrement von 30
Sekunden pro Zug ab dem ersten Zug. (= "Fischer-Modus"...(..)")
Wenn die Temperaturen im Frühling endlich steigen und zweistellige Werte
erreichen, werden die Bienen wieder aktiv. (zur externen Zitationsquelle
)
Fleissig wie die Bienen
sammeln die Flörsheimer auch Punkte gegen Nied 2. Markus Lahr als erste
Biene spielt wie gewohnt sauber und absolut fehlerlos. Fleissige Leser
merken sofort: der Honigtopf wird nach einer Stunde Spielzeit kampflos
eingesammelt.... Die nächste Biene Andreas Weber piekst ihr Opfer auch mit
einer Gambiteröffnung. Nach einem Fehler gehen erst schwarzes Material und
dann der König verloren. Währenddessen schwärmen die Figuren von Christian
Specht im Zentrum und am Damenflügel aus, und erzielen positionelle Vorteile
sowie einen Bauerngewinn. Bei den anderen Brettern steht Flörsheim zumindest
nicht schlechter.
Wohl aufgrund der warmen Temperaturen geht jetzt weiterer Kampfwille
verloren. In einer Schwarmentscheidung enden die sechs verbleibenden
Begegnungen mit Unentscheiden. Über den damit eingetretenen Klassenerhalt
freut sich wohl nicht nur der Snoopy...