Swami’s Review Spieltag 30.05. :

 
Jürgen  –  Markus                0 - 1

Das letzte Spiel für Jürgen, der mit 5 aus 6 dicht hinter Wolfgang ist. Leider reicht es diesmal nicht für unseren Gastspieler aus Mainz und Wolfgang kann sich über einen weiteren Titel in seinem Flörsheimer Vereinsmeisterschaftssammlung (böse Zungen behaupten es sei ein Dauer-Abo…) freuen.

Jürgen wählt gegen den Holländischen von Markus eine interessante Variante in der Weiß sein Läuferpaar aufgibt und dafür dem Schwarzen seine Bauernstruktur zerdeppert:
8...0-0-0

 Interessanter Weise wurde die Partie bis zum 15. Zug 1988 schon mal in Groningen gespielt. GM Gurevich verlor damals mit Weiß gegen GM Topalov (hier findet sich die Buchquelle: http://www.chessgate.de/buch_leningrader.html .  Der weitere Partieverlauf wurde davon inspiriert)

Allerdings findet Jürgen keinen wirklich durchgreifenden Plan und muss mitansehen wie Markus später zu dem Bauernhebel f4 kommt und somit sein Läuferpaar aktiviert. Zu diesem Zeitpunkt steht Weiß bereits deutlich schlechter, wenn nicht sogar positionell auf Verlust.
25... f4 !

Nach der Öffnung der e-Linie fällt diese Markus auch noch in die Hände was die Stellung für Jürgen endgültig hoffnungslos macht. Er verliert in der Folge auch noch einen Bauern und gibt dann entnervt auf.

Die bisher beste Leistung von Markus, der sich nach dem Sieg nun noch Hoffnungen machen darf Becki vom 3. Platz zu vertreiben, was allerdings bedeuten würde, dass er gegen Wolfgang gewinnen muss. In der derzeitigen Form von Wolfgang eher ein theoretisches Konstrukt.

 
Samuel  –  Buddi                  0 – 1

Buddi’s letzte Partie in diesem Turnier. Den Tag darauf geht’s nach Holland zum Boot und dann mit zwei Kumpels quer durch Europa und ins Mittelmeer. Wir wünschen ihm alles Gute und viel Spaß, möge die See im Mittelmeer nicht so rau sein wie in der Flörsheimer Vereinsmeisterschaft.

Samuel immer noch auf der Suche nach seinem ersten vollen Punkt will es wissen und startet optimistisch mit 1.e4. Buddi wählt sein geliebtes Aljechin. Keine zwei Züge später schalten beide in eine Art „Packman-Modus“ und beide Zentrumsbauern fressen sich fast bis auf die gegnerische Grundreihe durch.

Buddi, wie immer für eine ordentliche Prügellei zu haben, schnappt sich einen Bauern, für den Samuel zumindest etwas Kompensation sein eigen nennen darf.
9...Lxb2+

Allerdings begeht Samuel wenig später einen Kardinalfehler, indem er einen Damentausch zulässt.
11.c3 ? Hier war Db3 angesagt und Weiß steht vermutlich sogar etwas besser.

Nach dem Damentausch läßt sich Buddi die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Er verbessert nach und nach seine Stellung und Samuel streicht später in aussichtsloser Stellung die Segel. Das Turnier ist leider für Samuel total daneben gegangen, nur Wahid war so frei und hat sich einen halben Punkt abluchsen lassen. Buddi im Gegenzug hat einen Rollercoaster hinter sich, zunächst der starke Beginn mit halben Punkt gegen Jürgen und Sie gegen Markus, dann der Einbruch gegen Becki und Wahid, am Ende aber ein versöhnlicher Abschluss gegen die Weber’s.

 
Andy – Wahid          0 – 1

Für beide das letzte Spiel dieses Turniers. Beide wollen nur noch Ergebniskosmetik betreiben. Andy zieht jedoch den Kürzeren und muss das Turnier mit nur 1,5 aus 7 abschließen. Wahid kann nach verpatztem Start noch mit 3 aus 7 noch ein versöhnliches Ergebnis erzielen.

Andy findet zur Überraschung vom Wahid auch in der Skandinavischen Verteidigung einen Weg einen Bauern für die immer lockende Initiative zu opfern.
5...Dxc2

Allerdings steht auch Andy, wie sein Sohnemann, mit den Grundgesetzen des dynamischen Spieles heute auf dem Kriegsfuß und er lässt wenige Züge später ohne Not den Damentausch zu.
7.Sa3?!  (Hier war De1 angesagt)

Aber Andy hat zumindest etwas Kompensation und kommt im Endspiel nach ungenauem Spiel von Wahid nochmal ran.
28.Ld6?

Schade! Nach Sf5 ist es dann so gut wie vorbei. Wahid konsolidiert sich danach und wenige Züge muss Andy geknickt seinem Kontrahenten zum Sieg gratulieren.