Das letzte Spiel für Jürgen, der mit 5 aus 6 dicht hinter Wolfgang ist.
Leider reicht es diesmal nicht für unseren Gastspieler aus Mainz und
Wolfgang kann sich über einen weiteren Titel in seinem Flörsheimer
Vereinsmeisterschaftssammlung (böse Zungen behaupten es sei ein
Dauer-Abo…) freuen.
Jürgen wählt gegen den Holländischen von Markus eine interessante
Variante in der Weiß sein Läuferpaar aufgibt und dafür dem Schwarzen
seine Bauernstruktur zerdeppert:
8...0-0-0
Interessanter Weise wurde die Partie bis zum 15. Zug 1988 schon
mal in Groningen gespielt. GM Gurevich verlor damals mit Weiß gegen GM
Topalov (hier findet sich die Buchquelle:
http://www.chessgate.de/buch_leningrader.html
. Der weitere Partieverlauf wurde davon inspiriert)
Allerdings findet Jürgen keinen wirklich durchgreifenden Plan und muss
mitansehen wie Markus später zu dem Bauernhebel f4 kommt und somit sein
Läuferpaar aktiviert. Zu diesem Zeitpunkt steht Weiß bereits deutlich
schlechter, wenn nicht sogar positionell auf Verlust.
25...
f4 !
Nach der Öffnung der e-Linie fällt diese Markus auch noch in die Hände
was die Stellung für Jürgen endgültig hoffnungslos macht. Er verliert in
der Folge auch noch einen Bauern und gibt dann entnervt auf.
Die bisher beste Leistung von Markus, der sich nach dem Sieg nun noch
Hoffnungen machen darf Becki vom 3. Platz zu vertreiben, was allerdings
bedeuten würde, dass er gegen Wolfgang gewinnen muss. In der derzeitigen
Form von Wolfgang eher ein theoretisches Konstrukt.
Samuel –
Buddi
0 – 1
Buddi’s letzte Partie in diesem Turnier. Den Tag darauf geht’s nach
Holland zum Boot und dann mit zwei Kumpels quer durch Europa und ins
Mittelmeer. Wir wünschen ihm alles Gute und viel Spaß, möge die See im
Mittelmeer nicht so rau sein wie in der Flörsheimer
Vereinsmeisterschaft.
Samuel immer noch auf der Suche nach seinem ersten vollen Punkt will es
wissen und startet optimistisch mit 1.e4. Buddi wählt sein geliebtes
Aljechin. Keine zwei Züge später schalten beide in eine Art
„Packman-Modus“ und beide Zentrumsbauern fressen sich fast bis auf die
gegnerische Grundreihe durch.
Buddi, wie immer für eine ordentliche Prügellei zu haben, schnappt sich
einen Bauern, für den Samuel zumindest etwas Kompensation sein eigen
nennen darf.
9...Lxb2+
Allerdings begeht Samuel wenig später einen Kardinalfehler, indem er
einen Damentausch zulässt.
11.c3
? Hier war Db3 angesagt und Weiß steht vermutlich sogar etwas
besser.
Nach dem Damentausch läßt sich Buddi die Butter nicht mehr vom Brot
nehmen. Er verbessert nach und nach seine Stellung und Samuel streicht
später in aussichtsloser Stellung die Segel. Das Turnier ist leider für
Samuel total daneben gegangen, nur Wahid war so frei und hat sich einen
halben Punkt abluchsen lassen. Buddi im Gegenzug hat einen Rollercoaster
hinter sich, zunächst der starke Beginn mit halben Punkt gegen Jürgen
und Sie gegen Markus, dann der Einbruch gegen Becki und Wahid, am Ende
aber ein versöhnlicher Abschluss gegen die Weber’s.
Andy –
Wahid 0 – 1
Für beide das letzte Spiel dieses Turniers. Beide wollen nur noch
Ergebniskosmetik betreiben. Andy zieht jedoch den Kürzeren und muss das
Turnier mit nur 1,5 aus 7 abschließen. Wahid kann nach verpatztem Start
noch mit 3 aus 7 noch ein versöhnliches Ergebnis erzielen.
Andy findet zur Überraschung vom Wahid auch in der Skandinavischen
Verteidigung einen Weg einen Bauern für die immer lockende Initiative zu
opfern.
5...Dxc2
Allerdings steht auch Andy, wie sein Sohnemann, mit den Grundgesetzen
des dynamischen Spieles heute auf dem Kriegsfuß und er lässt wenige Züge
später ohne Not den Damentausch zu.
7.Sa3?!
(Hier war De1 angesagt)
Aber Andy hat zumindest etwas Kompensation und kommt im Endspiel nach
ungenauem Spiel von Wahid nochmal ran.
28.Ld6?
Schade! Nach Sf5 ist es dann so gut wie vorbei. Wahid konsolidiert sich
danach und wenige Züge muss Andy geknickt seinem Kontrahenten zum Sieg
gratulieren.