Swami's Review Round 4

Wolfgang – Jürgen   ½ - ½

 

Das angekündigte Favoriten-Match.  Wolfgang eröffnet mit einem Gambit und zeigt damit klar an, dass er heute auf Krawall gebürstet ist (na ja, sehr zum Leid seiner arg gebeutelten Vereinsmeisterschaftsmitstreiter ist er das eigentlich immer…).  Beide Parteien zeigen sich Eröffnungstheoretisch perfekt vorbereitet.  Im 18 Zug  findet Wolfgang allerdings am Brett eine interessante Neuerung, die er  sich getrost patentieren lassen könnte ( Laut Megabase kam diese Stellung 5x vor und  alle GM‘s spielten hier das vermutlich schwächere Sf4):


18. … f6N !

Danach wird es verdammt schwer für Schwarz, da er eine Entscheidung treffen muss  wohin mit dem König. Er entscheidet sich später für die offensichtlich sinnvolle kurze Rochade was sich jedoch unter Hilfenahme einer Engine als fataler Fehler erweist. Aber das kann man Jürgen in keinster Weise ankreiden. Das Taktikmonster Rybka leckt sich allerdings wenig später nach 21… Lf6-e5 die blutigen Krallen und will den Mainzer Karnevalsnarren im Folgezug vernaschen.

Und ? Wer findet den Gewinnzug (bzw. die Gewinnidee) ?  Weiß am Zug nach 21… Lf6-e5.


19. Tf5 !!! Tataaa !! Tusch!! Tataaaa!!  (die Funkenmarie dreht ein Rad auf der Bühne..)

Das verliert aufgrund diverser Fesselungsmotive und Springergabelmotive forciert massiv Material. Findet selbst heraus, warum !

Wolfgang findet jedoch massiver aufgrund Zeitnot leider „nur“ den zweitbesten Zug (Lf4) und muss sich wenige Züge später nach hervorragender Verteidigung von Jürgen auf eine Zugwiederholung einlassen.

Beide Parteien haben eine Super Leistung abgeliefert und sich meiner Meinung nach mit dieser Partie für die Vereinsmeisterschaftspartie des Jahres qualifiziert !

  

 

Becki – Andy             ½ - ½

Becki hat nach seiner peinlichen Niederlage im Vereinspokal noch eine Rechnung offen.  Prima Gelegenheit dem vermaledeiten Pädagogen mal zu zeigen wo es lang geht. Beide sind bekannt dafür sich akribisch auf den Gegner vorzubereiten – und beide haben Ihren Job gut gemacht. Zu gut.  Becki weicht im 12. Zug von seiner vorbereiteten Hausvariante ab (man könnte es auch so ausdrücken: der Vollpfosten kann sich nicht mehr erinnern wie es weiterging…).  Seine schematische Spielweise in einem für ihn eher unbekannten Terrain führt dann in der Folge dazu, dass Andy im 16. Zug ausgeglichen hat. Becki kann es nicht fassen. Also legt der alte Fallensteller (Becki) einen Köder aus:

Stellung nach 16. Sc3-a4…. Der Köder ist ausgelegt….und Becki hofft auf c6-c5….


Was Andy dann auch sofort spielt !!!

Klein Beck rennt jubelnd durch die heiligen Flörsheimer Stadthallen und skandiert Freddy Mercury’s „We are the champions, we keep on fighting….“. YES YES YES !!!!

Und Swami hat es weise vorausgesagt !!

Es folgte nach 16…c5 das forcierte 17. Sxc5 Txc5…. Und dann ? Jetzt schnappt die vermeintliche Webergrill-Falle zu!!


18. b4 !!  Bang !!!!!

Andy verschluckt sich bei dem Zug und kippt fast vom Stuhl. Beck grinst wie eine ganze Honigkuchenpferdfamilie. Allerdings vergeht Becki das dämliche Grinsen ganz schnell. Was er nämlich nicht richtig bewertet hat ist der brandgefährliche gedeckte Freibauer und die Läuferpaarbatterie auf der 6ten Reihe. Er rechnet sich einen Wolf und kommt am Ende zum Schluß, dass seine Falle nach hinten losgegangen ist und nicht der Weber daran sitzt, sondern er selbst. Hoffentlich bemerkt es Andy nicht dass er mittlerweile sogar leicht besser steht.

Er bemerkt es nicht und bietet wenige Züge eine Remis an, was Becki nach 20 minütigem simulierten Nachdenken dann „großzügig“ annimmt.

Summa Summarum eine gute Partie von beiden Parteien, wobei Andy dem frechen Beck mit Schwarz den Schneid abgekauft hat.

Wahid – Buddi                     1 – 0

Das Spiel ist genau so verlaufen wie von dem guten alten Swami vorausgesagt. Unsere beiden Eröffnungstheorieanalphabeten wählen das London System und Buddi  glänzt durch vollkommenes Unverständnis der Stellung. Wahid steht die ganze Zeit klar besser, spielt aber ein wenig ungenau und Buddi kann fast ausgleichen. Bis unserem Hattersheimer Elektomeister Buddi nach der bedrohlich aussehenden aber im Grunde genommen völlig ungefährlichen Turmverdoppelung  eine Leitung durchbrennt und er ohne sichtbare Not einen Bauern einstellt.

20….a5 ?? (…mhhh, wie deckt man danach wohl den Bauern auf e4?)


Dummerweise ist die Stellung nach dem intellektuellen Kurzschluss Buddi’s verschmort und Wahid sammelt einen weiteren Bauern ein. Der Rest ist nur eine Sache feiner afghanischer Technik.

 

Markus – Samuel

Spiel wurde verschoben und wird nachgeholt. Berichterstattung folgt.