Deutsche Jugendeinzelmeisterschaft 2014 - Paula Ruppert schlägt sich tapfer in einer stark besetzten U12 Altersklasse – und erspielt sich eine ELO-Wertung !

Bei einer Deutschen Jugend-Schachmeisterschaft mitzuspielen, gehört zweifellos für viele Spieler zu den aufregendsten Schachturnieren im Jahr. Neben dem sportlichen Anreiz gegen die besten Spieler aus ganz Deutschland anzutreten, erleben die Spieler, die Betreuer und mitreisenden Eltern ein Turnier der Extraklasse, was man nicht unbedingt bei einer Randsportart wie Schach (zumindest in Deutschland ist es leider (noch) so) erwarten würde. Bereits die gigantische und stimmungsvolle Eröffnungsfeier mit ca. 1000 Teilnehmern (darunter ca. 300 Spieler) in der Austragungsstätte des 4-Sterne Hotels Maritim in Magdeburg bot den Anwesenden einen unvergesslichen Abend, der mit dem traditionellen Einlauf der Bundesländer mit Fahnenträger und einer kleinen Auswahl von Repräsentanten pro Bundesland (darunter Paula ) seinen Höhepunkt fand. Als kurz darauf die DEM 2014 von der Turnierleitung offiziell für eröffnet erklärt wurde, glich der wunderschöne Saal, der zugleich auch Spielort war, einem Hexenkessel. Die Vorfreude auf eine außergewöhnliche und spannende Schachwoche war jedem Teilnehmer anzusehen.

Am nächsten Morgen war dann von Partystimmung bei den Spielern nicht mehr viel anzumerken, sondern fortan galt es alle Energie und Leistung auf das wichtigste und spielstärkste Turnier in Deutschland zu lenken. Und das bedeutete eine Woche lang quasi 24 Stunden am Tag auf professionellem Niveau Schach pur. So sah ein typischer Turniertag wie folgt aus: Frühstück – Vorbereitung mit dem Landestrainer – Vormittagsrunde – Nachanalyse der Partie – Mittagspause – Vorbereitung auf die Mittagsrunde – Nachanalyse der Partie, Abendessen – Vorbereitung auf nächstes Spiel.

 Für Paula standen die Vorzeichen auf 11 harte Runden in der Altersklasse U12. Ein Blick auf die Setzliste ließ klar erkennen, dass sie nach ihrer DWZ Wertung quasi in jedem Spiel die Außenseiterrolle inne hatte. Belegte sie noch im Vorjahr in der U10 einen herausragenden 5. Platz in der Mädchenwertung, sah sie sich nun auf der Setzliste eines bärenstarken U12 Teilnehmerfeldes auf Platz 83 von insgesamt 94 Teilnehmern wieder. Von daher konnte nur das Ziel lauten: unbeschwert sein bestes Schach zu bieten, und wenn es optimal läuft, die Chance zu ergreifen, um den einen oder anderen Überraschungspunkt zu holen. Und dies gelang ihr durchaus ! Nach einer tollen Woche, mit einigen Höhen und Tiefen konnte sie immerhin einen tollen Score von 2 Siegen, 4 Unentschieden und 5 Niederlagen aufweisen und damit mehr als zufrieden sein. Im Gesamtergebnis belegte sie damit Platz 84 und in der Mädchenwertung immerhin Platz 25. Zudem war die Freude riesig als nach dem Turnier die neue Wertungszahl veröffentlich wurde. Paula konnte stolze 48 DWZ Punkte hinzugewinnen, was eine positive Bestätigung dafür ist, dass sie deutlich über ihrem Leistungsniveau spielte. Doch die größte Belohnung für ihre tapfere Leistung dürfte die Tatsache sein, dass sie nun zu den stolzen Trägern einer internationalen ELO-Wertung gehört. Gratulation Paula !!!

Nach einer unvergesslichen und sehr kurzweiligen Schachwoche im Maritim-Hotel in Magdeburg fieberte dann die gesamte Hessen-Delegation der großen Siegerehrung entgegen. Denn mit drei Deutschen Meistertitel in der U16 Jungen (Jan Christian Schröder) bei den U16 Mädchen (Sonja Maria Blum) und bei der U18 Altersklasse der Mädchen (Sophia Schmalhorst) war Hessen mit Abstand das erfolgreichste Bundesland ! Natürlich werden wir alles daran setzen, dass Flörsheim auch im nächsten Jahr wieder beider Deutschen Meisterschaft vertreten sein wird. Ich denke die Chancen sind durchaus gut. Mit Paula, Samuel und Jonathan haben wir gleich drei sehr talentierte Schachspieler in unserem Verein.

Weitere Infos zur gesamten DEM 2014 mit allen Ergebnissen, Bildern, der Möglichkeit Partien nachzuspielen sowie sehenswerte Interviews und Berichte findet man unter http://www.deutsche-schachjugend.de/dem2014.html    Das Bild in Originalgrösse (0,5 MB):hier

Gruß Wolfgang Ruppert